Bayerische Vermessungsverwaltung auf UTM umgestellt
Zum Jahreswechsel 2018/2019 hat die Bayerische Vermessungsverwaltung in Zusammenarbeit mit Performing Databases erfolgreich auf das UTM-Koordinatensystem umgestellt. Im Auftrag der zuständigen Behörde, dem Bayerischen Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, migrierte Performing Databases das Herzstück der Datenhaltung im Vermessungswesen auf die neue Struktur: Das Amtliche Liegenschaftskatasterinformationssystem, kurz ALKIS, als führendes System, das die fachliche Grundlage für Inhalt und Aufbau des amtlichen Liegenschaftskatasters liefert.
Konkret wurde das Europäische Terrestrische Referenzsystem 1989 (ETRS89) mit UTM (Universale-Transversale Mercatorprojektion) als neues amtliches Bezugs- und Abbildungssystem eingeführt, und damit das bisher verwendete Gauß-Krüger-Koordinatensystem abgelöst. Dies ist Voraussetzung für eine grenzüberschreitende Nutzung von Geodaten in Europa, erleichtert aber nicht zuletzt auch die Umrechnung von und nach Geodaten aus gängigen satellitengestützten Positionierungssystemen (GPS etc.).
Betroffen waren in Bayern ca. 80 Millionen Grenzmarkierungen, und mehr als 800 Millionen amtliche Vermessungssichten zur Herleitung.
Um den Erfolg des Projektes sicherzustellen, gliederte sich die Tätigkeit in hunderte, fein abgestimmte Schritte. Es wurde, grob zusammengefasst:
- das Kataster logisch und physisch gegen Verlust und Korruption gesichert
- der Geo-Datenbestand auf ein für die Migration ausgelegtes Sondersystem übertragen
- dort umgeformt – eine direkte Umrechnung war v.a. durch den Wechsel des zugrundeliegenden Erdmodells (Bessel- vs. GRS80-Ellipsoid) nicht möglich
- der Datenbestand wieder im ALKIS eingelesen
- das Kataster ausgiebig verifiziert und plausibilisiert
- dieser gesamte Vorgang vor der Live-Umstellung 7x geprobt
Das vom bayerischen ALKIS genutzte Backend-System, ein Oracle Real Application Cluster mit Oracle Spatial und Dataguard, wurde 2014 von Performing Databases geplant und implementiert. Seitdem übernehmen wir regelmäßig Pflegeaufgaben, Migrationen und die Betreuung des Systems im 3rd level Support.